Hier ruht jeder WIRKLICH in Frieden

27 07 2011

(27.7.2011, Lofoten / Moskenesøy / Fredvang)

Ich fahre mit dem Bus von Kabelvåg nach Ramberg. Draussen ist es neblig und verregnet. Giovanni nimmt den selben Bus bis nach Leknes, von wo er nach Stamsund weiterfährt. Ich lästere mit ein paar Schweizern über die Klimaanlage im ICE („war sie jemals funktionstüchtig?“) und rege mich über zwei französische Backpacker auf, die mit ihren Monsterrucksäcken 4 Plätze belegen (Daypacks? Gepäckraum? Wie kann man nur so unbeholfen sein…).

Giovanni labert mich zu, aber ich habe eigentlich keine Lust auf Gesellschaft. Es ist anstrengend mit ihm Englisch zu reden. Er meint, es liegt an den schlechten Englischlehrern in Italien. Wird wohl stimmen. Er schwärmt von Sardinien. Und ich müßte irgendwann Rom besuchen. Vielleicht hat er heimweh. Bei dem Wetter verständlich.

In Leknes steige ich um in den Bus nach Å, den ich in Ramberg als einziger verlasse. Auch verständlich. Ramberg ist vor allem für seinen Sandstrand bekannt. Wer will bei dem Wetter schon baden? Ich nicht. Mein Ziel ist der Campingplatz bei Fredvang, auf der anderen Seite der Meerenge zwischen Flakstadøy und Moskenesøy.

Es regnet nicht mehr, und der Bus kommt erst in zwei Stunden. Also gehe ich zufuß. Ramberg und Fredvang liegen auf der Yttersida, der Nordmeerseite der Inseln. Hier scheint das Klima etwas rauher zu sein. Es gibt fast keine Bäume, nur Grasland, Sandstrände und Dünen. Ich beginne zu verstehen, warum die Tourist Info hier Eintritt für eine öffentliche Toilette verlangen kann.

Über zwei Brücken erreiche ich Fredvang, eine kleine Ansammlung von Häusern. Der Campingplatz liegt 2 km außerhalb zwischen einem Sandstrand und dem Friedhof. Es ist kalt und windig, und nachts wird es bereits dämmerig, wenn die Sonne hinter Wolken ist. Neben meinem Zelt ist eine Feuerstelle, aber ich sehe meilenweit nichts zum Verfeuern. Trotzdem koche ich draußen, denn die Küche ist mir zu spartanisch, zu überlaufen und nicht kostenlos.

Am nächsten Tag scheint die Sonne. Zumindest teilweise bricht sie durch die Wolken. Über die Berge auf Flakstadøy kriecht der Nebel. Die Szenerie wirkt auf einmal nicht mehr so trist wie am Vortag. Allein der Sandstrand lädt schon zum Bkeiben ein. Aber ich kenne viel schönere Strände, die nur zu Fuß erreichbar sind, wo die Luxuscamper mit ihren Womos und Hippiebussen nicht hinkommen.

Ich packe meinen Rucksack – Diesmal für Trekking, ohne baumelndes Daypack…

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Es geht weiter

27 07 2011

Gestern war der letzte Tag in Kabelvåg.

Ich habe eine Bootstour zum Trollfjord gemacht. 600 NOK, 2 Stunden mit dem Schnellboot. Danach noch eine Runde um die Inseln Storemolla, Lillemolla und Skrova, mit Seeadlersafari. Handyfotos für den Blog gibt es nicht, dafür etliche Minuten Film. Mal sehen, ob icb jemals dazu komme, das zusammenzuschneiden.

Danach habe ich mich beim Mittagsbuffet im Du Verden überfressen und mich den Rest des Tages gefühlt wie Pizza the Hut.

Der Rückweg von Svolvær ging über den Tjeldbergtind.

UPDATE: Der Rucksack ist gepackt. Das war nicht einfach, denn Giovanni (mein neuer Zimmernachbar, der bis Leknes auch den gleichen Bus nimmt) hat mich die ganze Zeit zugelabert. Ich habe ihm geholfen, in Stamsund ein Bett zu reservieren.

Ich reise weiter zum Campingplatz Fredvang. Dort bleibe ich eine Nacht. Dann geht es zur Kvalvika und vielleicht nach Horseid, also ein paar Nächte campen an (hoffentlich) einsamen Stränden, ohne Internet.

Anfang August ist dann die Rückfahrt nach Süden geplant. Wenn es dann dort nicht mehr regnet…

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Villa vs. Apfel

26 07 2011

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Links: Apfelsaft
Rechts: Die ekligste Energyplörre der Welt. Sieht farblich aus wie Apfelsaft, wird oft damit verwechselt und steht im Regal immer daneben (was Kenner norwegischer Comedy wahrscheinlich an Mokkabønner erinnern wird). Laut Inhaltsangabe ist darin kein Gramm Apfel enthalten. Es ist reines Chemiezeugs und schmeckt auch so. Meine erste Begegnung damit war 2008, als ein deutscher Tourist meinte, das Zeug muss man unbedingt mal probiert haben…

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Ich bin 2500 km vom
Nordpol entfernt und kaufe Äpfel aus Chile. Aber wer weiß, vielleicht wandern die Transportkosten ja in den norwegischen Ölfond… So tut man was für die eigene Wirtschaft, indem man Waren vom anderen Ende der Welt importiert.

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Auto + Werkstatt + X