Paramount Pictures presents …

9 07 2011

Ja, ich weiß: Falscher Berg, falsche Halbkugel, und ein bescheidenes iPhone-Foto ohne Zoom… Aber IRL haben Licht und Farben gestimmt!

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(es wird Zeit, dass ich Bilder von meiner richtigen Kamera uploaden kann)

Gegen 21:00 hingen noch dunkle Wolken über dem Fagernesfjell, aber als ich unterwegs war, klarte es auf. Nach ewiger Latscherei durch die Stadt (genauer: Das Viertel, wo die Villen mit Fjordblick stehen), fand ich einen markierten Waldweg. Der war steil und führte durch nasses Farnkraut, hüfthohe Brennesseln und anderes Gemüse. Außerdem wimmelte es von Mücken (keine Knott, aber lästig genug). Später wurde der Weg trockener, leicht felsig und zur Hauptverkehrsader für Millionen von Waldameisen.

Nach einer Ewigkeit hatte ich die Baumgrenze erreicht und damit auch die Bergstation der Gondelbahn mit Restaurant (geöffnet bis 1 Uhr) und Aussichtsplattform. Diese liegt ca 600 m über dem Meer. Die Sonne lag die meiste Zeit hinter Wolken, tauchte aber die Berge und teile des Fjords in ein goldenes Licht. Es war etwa 23:00.

Irgendwann hatte ich mich dann entschlossen, noch zum Sendemast aufzusteigen (1000 m). Einen markierten Weg konnte ich nicht mehr finden, aber viele ausgetretene Pfade. Der Sessellift bis fast unter den Gipfel war nicht im Betrieb (läuft wohl nur zur Skisaison). Das letzte Stück musste ich ein wenig über Felsen klettern.

Oben war es dann 00:00. Die Aussicht war nur minimal besser. Man konnte das Tal im Süden, einige Berge im Osten und den Campingplatz sehen. Der endgültige Gipfel (ca. 1200 m) ist über einen Felsrücken zu erreichen. Das war mir dann doch zu weit, mitten in der Nacht.

Die Sonne war leider immer noch hinter Wolken, der Himmel über Narvik aber weiterhin blau.

Zurück nahm ich dann die Gondelbahn, hauptsächlich um die Mücken loszuwerden, die ich wohl aus dem Wald mitgezogen hatte (ich hätte ja gedacht, dass es spätestens auf dem Gipfdl keine mehr gibt, weil keine Vegetation, kein Wasser. Von wegen…

Ich war übrigens der einzige auf dem Weg und auf dem Gipfel. Alle anderen sind mit der Bahn rauf und runtergefahren. Allerdings gab es auch noch einen leichteren Weg bis zum Restaurant: Eine gekieste Fahrstraße. Vielleicht mit dem Mountain Bike machbar. Von der Gondel aus konnte ich ein Auto sehen, das von genau dieser Straße abgekommen sein mußte und ein paar Meter tiefer im Wald lag. Ein Abschleppwagen war schon zur Stelle.

In der Stadt war es früher morgen. Es ging auf 1 Uhr zu und war fast wie ausgestorben. Auf dem Campingplatz saßen noch ein paar Grüppchen draussen bein Bier. Ein Fischerboot auf dem Fjord beschallte das Ufer mit deutscher Punk-Mucke. Ich habe es dann doch geschafft, etappenweise zu schlafen.

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