Backpackerbekanntschaften

20 07 2011

Wie schon gesagt, ist die Atmosphäre in diesem Hostel sehr international. Ich habe seit Tagen kein Wort Norwegisch gesprochen. Aber wenigstens sind die anderen Gäste hier jünger und interessanter als auf dem Hurtigruten-Schiff. Getroffen habe ich bis jetzt einen Schweizer, einen israelischen Studenten, dessen Familie aus Georgien stammt, einen australischen Anwalt auf Weltreise und einen Vietnamesen, der auf Hawaii geboren wurde, 10 Jahre in New York gearbeitet hat, und derzeit in Finnland lebt, wenn er nicht gerade herumreist. Eine bunte Mischung, wo man meinen könnte, dass man aufpassen muss, was man sagt.

Unsere Interessen decken sich nicht so recht. Zwar sind wir alle begeistert von der Landschaft und reden zumindest über Wanderungen in der Umgebung, aber ich schaffe es nicht, sie zu einer spontanen Wanderung zur Djevelsporten (Svolværs Antwort auf den Kjeragbolten) zu motivieren, als die Sonne durchbricht. Am Ende sitzen wir am Fjord bei ein paar Bierchen und erzählen von unseren Reisen. Will, der Australier (der sich erst als Martin vorgestellt hat – ich nenne ihn John Smith) reist demnächst weiter nach Island (Neid!) und schwärmt von Kanada, vor allem Montreal.

Wir waren auch in Svolvær, haben aber noch nicht viel gesehen von der Stadt. So interessant ist sie auch nicht: Viele häßliche moderne Gebäude, die nicht hierher passen. Kein Vergleich mit der Fischerdorfatmosphäre im Zentrum von Kabelvåg.

Das Wetter wechselt zwischen Regen am Morgen und Sonnenschein am Nachmittag und Abend. Man kann sich fast darauf verlassen. Abends, wenn die Sonne weg ist, kommen die Mücken aus ihren Löchern.

Das war gestern.

Binh (der Vietnamese ist inzwischen nach Å weitergereist und total begeistert. Auch vom Wetter (der Drecksack! Bei uns sind nur Wolken!)

Elior, Will und ich waren heute bei der Djevelsporten. Gleiches Bild wie am Kjeragbolten. Ich bin noch weiter zum Gipfel gelaufen, aber vor der letzten Kletterstelle umgekehrt. Ich klettere nicht gerne im Nebel ins Ungewisse.

Will hat eine eiserne Kondition, Elior hatte massive Probleme mit seinen Knien, hat sich aber gut geschlagen. Auch wenn die Schinderei mangels Aussicht nicht viel gebracht hat.

Auf dem Rückweg haben wir uns noch zigmal verstiegen und mussten umkehren. Dabei ist der Weg markiert. Man sollte halt keinen Aussie vorausschicken :D.

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Oben: Wer hier campt, braucht sich über unerwünschten Besuch nicht zu wundern…

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Oben: Elior, Binh, meine Wenigkeit

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Oben: Die Teufelspforte

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