Es geht zurück
13 07 2011Am Hafen von Tromsø gibt es ein japanisches Restaurant namens „Lotus“. Dort gibt es gutes und günstiges Mittagessen (hauptsächlich Fisch. Richtigen Fisch, kein Sushizeugs). Dort sitze ich bei einem Glas Mack (Bier von der nördlichsten Brauerei der Welt) und beobachte das Wetter draußen (Regen, grau in grau, Nebel).
Immerhin: Das Zelt konnte ich im Trockenen abbauen.
Ich habe mich bei der Tourist Info erkundigt. Eine Fahrt mit der Hurtigrute muss man nicht vorbestellen, wenn man keine Kabine will. Übernachten kann man auf dem Sofa oder mit Schlafsack und Isomatte auf dem Boden. Oder man bleibt wach und genießt die Aussicht, was bei einer Kreuzfahrt durch Nordnorwegen nicht ganz verkehrt ist.
Bleibt noch die Frage der Richtung. Mehamn lockt mit eibem Tag Sonne. Ich brauche zwei, um das Stück Felsen zu erreichen, das der nördlichste Punkt auf dem europäischen Festland ist – das echte Nordkap. Ihr seht, so begeistert bin ich davon nicht.
In Tromsø habe ich das nordnorwegische Kunstmuseum besucht, das ich jedem empfehlen kann. Zum einen ist der Eintritt frei, und andereseits sind viele schöne Gemälde in der permanenten Sammlung, die die Landschaft Nordnorwegens, das Licht der Mitternachtssonne und das Leben der Menschen dort darstellen. Das häufigste Motiv: Lofoten. Dort war ich letztes Jahr, und ich will wieder hin. Ein Gemälde zeigt das Dort Reine, das auch auf dem Foto in der Titelleiste dieses Blogs zu sehen ist.
UPDATE: Mit dem Tromsømuseum habe ich nun a fast alle Museen durch und bin es leid. Ich will dieses Land nicht durch Museen erleben. Überhaupt, wer braucht Museen im Internet-Zeitalter? Immerhin gab es hier eine Führung…
Internet ist auch so ein Problem. Zum Glück sind die Bibliotheken in Norwegen quasi kostenlose Internetcafes (deshalb gibt es hier wohl keine Internetcafes). Auch in Tromsø kommt man so leicht an WLAN und PCs.
Das Schiff geht um 23:45. Es ist 18:30 und regnet immer noch. Wenn es auf den Lofoten nicht besser wird, fahre ich mit der Hurtigrute bis Bergen und buche einen Flug nach …
UPDATE: Das WLAN in der Bibliothek funktioniert nicht. Jetzt hoffe ich auf ein brauchbares WLAN an Bord.
Verdens nordligste bryggeri, Mack Øl habe ich nicht besucht, dafür aber Rorbua, eine Kneipe am Hurtigrutenterminal, wo alle Sorten Mack ausgeschenkt werden. Das „Mack Bayer“ stellt sich als nördlichstes dunkles Bier der Welt heraus. So wird die Warterei erträglich. 😉
Draußen reißt die Wolkendecke auf. Im Süden und Norden werden schneebedeckte Berge sichtbar.
UPDATE: Draußen scheint die Sonne! Ich glaub’s nicht…!
UPDATE: Zwei halbe Mack Bayer später: Ich bin auf der MS Mittnattsol und habe Internetzugang. Die Mitternachtssonne scheint. Keine einzige Wolke am Himmel. Ich sollte meine Fahrt stornieren und jetzt auf den Tromsdalstind (ca. 1200 m) steigen…. Und mich morgen wieder über das Wetter und die Mücken beschweren. Und die Tour wird sowieso ein Desaster, wie die letzten… (was heißt Desaster? Ich lebe doch noch…)
Nächste Stadt: Sortland / Vesterålen (Ankunft 13:30)
Nächster Berg: Møysalen (hoffentlich)
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