Waldspaziergang

4 08 2011

In Trondheim geht um 22:30 die Sonne unter. Nicht hinter irgendwelchen Bergen oder Klippen, sondern am Horizont, mit roter Farbe undso. Und jetzt wo ich das schreibe, setze ich gleich Batterien auf die Einkaufsliste. Ich habe schon meine Lampe geplündert, um meinen MP3-Player zu betreiben.

Aftenposten verbreitet Schauergeschichten: Der Sommer ist vorbei, Temperaturen sinken um 5 Grad! Das habe ich dieses Jahr schon gehört. Allerdings soll es auch regnen. Auch heute wieder war Trondheim regelrecht von Cumuluswolken belagert, trotzdem hatte es hier Sonnenschein und gefühlte 30 Grad.

Ich besorge mir eine Wanderkarte für Trollheimen und eine Zugfahrkarte nach Oppdal. Irgendwann wird schon wieder die Sonne scheinen. In Trollheimen gibt es bewirtschaftete Hütten. Also alles unproblematisch, so lange es nicht schneit. Vielleicht packe ich sogar für eine Hüttentour und lasse den Zeltkram in einem Schließfach in Oppdal am Bahnhof (wenn es da sowas gibt. Das Bahnhofsgebäude sieht nämlich sehr … rustikal aus)

Die Wanderpause habe ich nicht eingehalten. Ich war auf dem Gråkallen, dem höchsten Punkt im Stadtwald von Trondheim. Das war eine Lauferei… Eigentlich sollte man das mit dem Fahrrad machen. Aber die Steigung ist heftig, und das fängt schon in der Stadt an. Bei der Hitze hätte ich das nicht überlebt.

In der Bymarka gibt es Stauseen, wo man baden oder mit Fiskekort (kann man einfach kaufen) fischen kann. Wildcamper habe ich auch gesehen. Wenn ich das mit dem Saarkohlewald vergleiche … Alle Fischweiher gehören irgendwelchen Vereinen. Angeln für unbefugte verboten. Zelten darf man in Deutschland sowieso nirgends (zumindest ist es in der Praxis so).

Die Aussicht auf dem Gråkallen kann man nur teilweise geniesen, weil auf dem höchsten Punkt irgend eine militärische Einrichtung steht (Radar?). Ansonsten gibt es dort einen Skilift: Gråkallen Skisenter. Wer den Film „Nord“ gesehen hat (gibts auch auf Deutsch, Premiere war 2009 auf dem Berliner Filmfestival), wird vielleicht Jomars Hütte wiedererkennen.

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Oben: Stausee in Trondheim Bymarka. Im Hintergrund sieht man den Gråkallen.

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Oben: Aussicht vom Gråkallen auf Trondheim.

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Oben: Aussicht vom Gråkallen. Die Masten sind Laternenmasten zur Beleuchtung der Skipiste im Winter.

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Oben: Anlage auf dem Gråkallen. Am Anfang der Strasse befindet sich ein Sperrschild mit Ausnahme von militærischen Fahrzeugen. Ich nehme an, dass das hier eine militærische Einrichtung ist. Der høchste Punkt des Berges ist deshalb leider eingezæunt.

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Oben: Aussicht vom Gråkallen auf die Inseln im Fjord von Trondheim (Hitra, etc.)

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Oben: Aussicht vom Gråkallen (Hmm, falsches Foto? Hier sieht man ja gar nichts…)

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Oben: Gråkallen Skisenter. Hier beginnt der Film „Nord“. Im Film brennt die Huette ab, als Jomars Gaskocher umkippt. Danach setzt er sich auf sein Schneemobil und fæhrt mit nur einem Kanister Schnapps als Proviant nach Norden.

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2 Antworten zu “Waldspaziergang”

  • Bernhard Winter sagt:

    Ich habe heuer noch keinen Fliegenpilz gesehen. Hier sind diese ohnehin rar. Deine Oma hätte gesagt: „Schau drumrum nach seinem Bruder Steinpilz“.

    Holzkohle und somit auch verkohltes Holz brennt schlecht an. Man braucht dazu über längere Zeit große Hitze oder tränkt die Kohle vorher mit Spirtus. Selbst auf ein kleines Holzfeuer geschüttet kann es sein, dass die Holzkohle nicht richtig anbrennt. Zumindest muss man dabei viel Wind machen (Hitze erhöhen).
    Es ist besser tagsüber nach so viel wie nötig, trockenem Holz zu suchen. In unseren Breiten ist das dünnere Unterholz junger Fichten meist strohtocken, selbst wenn es am Vortag oder ein paar Stunden vorher noch geregnet hat.
    Angeblich brennt das Holz von Birken wegen seines Alkoholgehaltes auch im grünen Zustand. Ich habe das noch nie probiert. Unter Umständen könnte man aber mit Gras solche Zweige zum Brennen bringen und damit dann dickeres Holz. Wenn Du ein Stück nicht zu hartes Holz hast und ein stabiles Messer kannst Du Schnitte seitlich am Holz machen. Dabei soll sich ein dünner Span bilden, welcher wie eine Locke eindreht und doch am Holz verbleibt. Schnitzt man ein paar Dutzend solche Locken an einen trockenen Ast, so kann es gelingen diesen auch ohne noch kleineres Holz anzuzünden. Hat mir mein Vater mal gezeigt. Selbst habe ich andere Methoden vorgezogen, d.h. hatte immer dünnes Holz.

  • Bernhard Winter sagt:

    Topf auf offenem Feuer, das habe ich vergessen und das muss man wohl vergessen. Man könnte, Gewicht sparend, eine Halterung aus Alu machen, welche man auf Steine legt und den Topf mit den Henkeln daran befestigen. Alternativ und etwas vom Kochgut abhängig wäre folgende Improvisation: Man bindet unter den Henkeln einen Draht rund um den Topf. In den Draht hat man vorher drei Ösen eingebogen. In diese kann man etwa 15 cm lange Drahtstücke mit gebogenen Haken an jeder Seite einhängen. Man baut aus drei Ästen einen Dreifuß. Einen solchen würde man auch für einen Kessel brauchen. Die drei Drahtstücke verlängert man jeweils mit Schnur und hängt diese in den Dreifuß. Schon ist der Topf eine Art Kessel. Die Schnüre laufen praktisch schräg zusammen, beginnen erst über der Topffläche, außerhalb des Feuerbereiches.
    Nicht so gut ist das Feuer für einen Alutopf. Offenes Feuer kann auch starke Hitze entwickeln. Alu schmilzt nie, bricht glühend und kann sogar brennen.
    Heißes Wasser im Topf ist leichter zu bereiten. Man legt einen sauberen faustgroßen Stein ins Feuer, am besten auf eine etwas vorbereitete Unterlage, also in die Flammen und nicht in die Asche. Das geht mit einer aus zwei Latten gefertigten „Zange“. Den heißen Stein legt man in den Topf und ggf. sofort einen zweiten ins Feuer. Mit zwei solchen Steinen kann man das Wasser in einem wanderüblichen Topf zum sieden bringen.
    Der Dreifuss muss übrigens oben mit Schnur zusammengebunden werden. Man stellt den Dreifuss mit bereits untergehängten Kessel über das Feuer. Eventuell muss man trotzdem die Stangen und die Schnur anfeuchten.
    Als Grillspieße eignet sich an besten grüne Ästchen. Diese sollten so dick sein, dass das Grillgut sie kaum runterbiegt. Die Rinde entfernt man nur an der Spitze auf etwa 10 cm und schiebt das Grillgut über den glatten Teil etwas auf die Rinde. Anderenfalls landet es gerne im Feuer.
    Guten Appetit.

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