Die andere Seite von Moskenesøy

1 08 2011

Eine knappe Woche hatte ich kein Internet. Davon die meiste Zeit auch kein Handynetz. Und das auf einer Insel, die Telekommunikationsgeschichte geschrieben hat mit der zweiten drahtlosen Telegraphenverbindung der Welt (von Sørvågen nach Røst). Ausserdem hatte ich keine Möglichkeit, mein Handy aufzuladen, also hätte ich nicht beliebig lang offline bloggen können. Den Rest der Zeit hatte ich entweder anderes zu tun, oder mein Aufenthaltsort war zu ungemütlich zum Schreiben (wie jetzt auf der Fähre).

Ich werde vielleicht noch über Details berichten, denn es gibt viel zu erzählen. Aber in allen Einzelheiten und in der richtigen Reihenfolge schaffe ich das nicht. Deshalb hier nur eine trockene kurze Zusammenfassung:

Ich habe Moskenesøya von Fredvang bis Reine durchwandert. Übernachtet habe ich auf einem Campingplatz und zweimal wild, immer am Strand auf der Nordmeerseite (Yttersida) der Insel in verlassenen Buchten (Kvalvika und Horseid). Das Wetter war wechselhaft, von windig und kalt über blauen Himmel und Badewetter (wenn nur das Meer nicht so kalt wäre…) bis zu Nebel und Regen. Zwischendurch musste ich immer steilere Gebirgspässe bis zu 400 HM überqueren um zwischen den Buchten auf der Yttersida und den Fjorden zu wechseln (An der Küste entlang zu wandern ist unmöglich. Dass man auf dieser Insel überhaupt zu Fuß irgendwohin kommt, ist abgesehen von der E10 eher die Ausnahme). Zum Schluss ging es mit dem Schiff von Kjerkfjorden nach Reine.

Der zweite Teil der Reise ging an der E10 entlang. Ich habe mir Sørvågen angesehen, auf der Klippe in Å gezeltet (zwei Sonnentage) und dann die Fähre nach Bodø genommen, zurück aufs Festland.

Noch ein Aufruf: Ich könnte Tips brauchen, wie man ein Lagerfeuer richtig anzündet. Entweder war das Treibholz zu feucht, oder ich zu blöd. Ich habe immer viele Versuche und viel trockenes Gras oder Spiritus gebraucht, bis das Holz brennen wollte.

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Oben: Fredvang Campingplatz

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Oben: Kvalvika

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Oben: Ryten

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Oben: Da muss ich rüber…

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Oben: Endlose Sanddünenlandschaft in Horseid

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Oben: Mein Übernachtungsplatz: Felsen, eine Feuerstelle, improvisierte Bänke und eine umgedrehte Bierkiste. Spuren von Strandpartys, die hier bei besserem Wetter gefeiert wurden. Rechts im Bild Spuren von Besiedelung (aus Beton, also noch nicht so lang her). Die Kletterei war nötig, um an fließendes Wasser zu kommen.

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Oben: Kjerkfjorden

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Oben: „Sonnenuntergang“ auf der Klippe in Å

Wie gesagt, hier kommt vielleicht noch mehr… Im Zug habe ich Zeit zu schreiben.



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2 Antworten zu “Die andere Seite von Moskenesøy”

  • Bernhard Winter sagt:

    Treibholz ist meist hart und glatt, es brennt schlecht an. Es muss schon lange aus dem Wasser sein und darf auch keinen langen Regen abbekommen haben. Gras brennt zu schnell ab um solches Holz, zumal nicht knochentrockenes zu entzünden. Unter Felsen oder Erdüberhängen findet man immer knochentrockenes Holz. Nur sehr dünnes Rundholz läßt sich einigermaßen anzünden und brennt lange genug um auch dickeres zu entzünden.
    Man muss Spähne machen, was mangels Axt oft schwer ist. Man kann auch Schuppen anschnitzen, doch bei hartem Treibholz geht das kaum. Ich würde daumendicke Treibholzäste auf einen trockenen Stein legen und mit einem trockenen Fäustling darauf einschlagen um des aufzufasern. Auch Bruchstellen brennen besser als glattes Holz. Zur Not also kurze gebrochene Stückchen (2-4 cm) auf dürrem Gras verteilen und darüber einige Hölzer zusammenstellen wie für ein Indianerzelt. Die Feuerstelle sollte in einem Steinkreis sein, sonst pustet der Wind das junge Feuer eventuell aus (und Brandgefahr). Auf dem Steinkreis geschichtet kann man für später nicht ganz trockenes Holz auch noch trocken bekommen.
    In Schöpfeln (Ölschieferbergwerk) haben wir das mal gemacht – oder?

  • Nordlicht sagt:

    Das ist lang her, und ich kann mich nicht mehr erinnern.

    Ich habe hauptsächlich alte Feuerstellen geplündert, also Holz, dass (vor wer weiß wievielen Regengüssen) schon mal gebrannt hat.

    Sobald das Holz mal gebrannt hat, und richtige Glut vorhanden war, ließen sich auch meistens problemlos neue Holzscheite damit anzünden.

    Bleibt noch ein Problem: Kochen auf Feuer ist sehr unpraktisch. Den Kessel kann ich noch drüber hängen (aber mit was?), aber die Töpfe muss ich festhalten bis mir der Arm lahm wird.

    Vielleicht kann ich aber auch meinen Trangia-Windschutz einfach über das Feuer stellen (wenn die Scheite klein genug sind ubd drunter passen, so dass die Konstruktion sicher steht). Der läßt seitlich durch Löcher Luft durch, hat in der Mitte oben eine Verengung (normalerweise für den Brenner), wo die Hitze durchziehen könnte und eine Halterung für Kochgeschirr.

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