Endlich Sonne! Oder: Der schwedische Mittsommer

24 06 2011

Langsam mutiert das hier zu Kachelmann’s Blog… Der Abend war herrlich! Sonne und fast keine Wolke am Himmel. Nur kalt ist es, aber das kann ich aushalten. Leider freuen sich auch die Mücken über das schöne Wetter. Morgen soll es auch so bleiben.

Ich kann nicht glauben, dass ich nach wochenlanger Planung den gleichen Fehler gemacht habe wie jedes Jahr: Ich habe vergessen wie lange hier im Sommer die Tage sind. Es ist jetzt 22:13 und taghell und ich hätte noch viel Zeit für Unternehmungen gehabt. Leider habe ich heute schon das Fahrrad abgegeben. So blieb mir nichts übrig als ein kurzer Spaziergang um den Mosvatn und die Vögel beobachten, die den See in Massen bevölkern.

An Pennen ist im Moment nicht zu denken. Ein Pulk Schweden feiert auf dem Campingplatz den Mittsommer. Allerdings ohne Feuer (hoffentlich) und überhaupt eher so, wie man es aus der IKEA-Werbung kennt. An Mitfeiern ist auch nicht zu denken. Erstens bin ich dafür jetzt schon viel zu nüchtern, zweitens muss ich morgen fit sein. Das kann ich mangels Schlaf aber eh knicken.

Ein Problem lässt sich vielleicht lösen: wenn die wirklich so feiern wie in dem IKEA-Spot, dann habe ich vielleicht freudige Abnehmer für meinen überschüssigen Rødsprit. Dass es das Dreckszeug nur literweise zu kaufen gibt, ist ne richtige Marktlücke…



Museumstour

24 06 2011

Endlich trockenes Wetter, sogar gelegentlich mit Sonne! Ich breche mit Regenhose und Regenjacke im Gepäck in die Stadt auf und ärgere mich, dass ich keine Sonnenbrille dabei habe. Auf dem Campingplatz hat mir noch eine alte Norwegerin in ihrem Stavangerdialekt (ich habe nur die Hälfte verstanden) vorgejammert, dass es kalt ist wie in Winter. Was soll ich da sagen? Ich bin nicht mit der Erwartung von 30 Grad im Schatten hierher gekommen. 😉

Diesmal habe ich daran gedacht, auch Fotos mit der Handykamera zu schießen, also erst mal ein paar Bilder:

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Heute habe ich mir das norwegische Ölmuseum, die Altstadt (Gamle Stavanger) und den Hafen angesehen. Die Aussicht vom Valbergturm (30 nok Eintritt) war eher enttäuschend. Für das Ölmuseum sollte man eigentlich einen halben Tag einplanen und auch die Filmvorführungen mitnehmen. Mich hat weniger die Technik interessiert, sondern die Geschichte und Politik der norwegischen Ölgewinnung, und wie es dazu kam, dass die Ölindustrie zu einem sehr großen Teil unter staatlicher Kontrolle ist. Sehr eindrucksvoll ist auch die geologische Abteilung mit einer 3D-Simulation der Erdgeschichte und der Entstehung der heutigen Kontinente.

Morgen breche ich mein Zelt ab. Dann geht es mit der Fähre weiter nach Tau und dann zum Preikestolen. Dann konmen endlich meineneuen Wanderschuhe zum Einsatz, die ich heute in der Stadt eingelaufen habe.



Sankt Hans

24 06 2011

So, hier bin ich nochmal, lade mein iPhone über Strompiraterie und nutze das CP-WLAN an der Rezeption währen mein Schlafsack mit einer Wärmflasche vorgeheizt wird. Es ist schweinekalt und ich trinke heißen Tee.

Es gab tatsächlich eine Sankthansfeier in Stavanger, trotz Regen, und ich bin mit dem Rad hingefahren. Als Touristenattraktion angepriesen wurde sie nicht, und es waren scheinbar auch nur Einheimische da, hauptsächlich Familien mit Kindern und ein paar Jugentliche und Rentner (also eigentlich alle Altersklassen mit „normalem Lebenswandel“).

Es spielte eine lokale Band, und es gab Grillfleisch und Kuchen und ein Feuerchen. Das ganze fand an einem Felsstrand namens Vaulen statt.

Der Scheiterhaufen bestand aus alten Paletten. Oben drauf sah man eine Gestalt mit dunklen Frauenkleidern ohne Gesicht, dafür mit Regenschirm, passend zum Wetter. Sollte wohl eine Hexe darstellen? Nachdem diese vollständig eingeäschert war, stand dort stattdessen ein Kreuz, das dann auch in Flammen aufging.

Durch den Wind wurden Rauch und Hitze bis über die Absperrung hinaus getragen, in wechselnden Richtungen. Vor allem auf der Uferseite konnte man nicht weiter zurückweichen ohne baden zu gehen, was einige von den Kindern dann auch taten. Die Flammen spiegelten sich in Regenpfützen, die dadurch aussahen wie Seen aus glühender Lava, und darauf kräuselte sich wasserdampf im Wind.

Auf dem Rückweg hatte ich mich verfahren und bekam so noch den Yachthafen und das Villenviertel von Stavanger zu sehen.

Jetzt bin ich müde und kann nicht länger sitzen.

Ich hoffe, ich kriege die Videos und Bilder irgendwann hochgeladen.